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ENTWICKLUNGSSTAND DONGZHAI TEEGARTEN / WULIANG HEART PROJECT

Wichtige Meldung: Dongzhai ist kein Fairbiotea-Partner mehr

 
Fläche
 
Frische Teeblätter
(jährlicher Ertrag)
Daraus produzierte
Menge Biotee
Dongzhai
46 Hektar
41 Tonnen
11 Tonnen
Wanzhangshan
20 Hektar
18 Tonnen
5 Tonnen
Mawaishan
100 Hektar
90 Tonnen
23 Tonnen
Vollwertige Entwicklungspartnerschaft Nachhaltigkeit seit 2014
mit Fairbiotea
Management und rechtmäßiger Inhaber
Pu’er Zuxiang / Familie Dong
Leitung des Teeanbaus und der Teeverarbeitung
Pu’er Zuxiang / Familie Dong
Biozertifiziert nach EU-Bio und USDA/NOP seit 2008
durch Ecocert International
Nachhaltigkeitszertifiziert nach UTZ seit 2018
durch CSCA
Nachhaltigkeitszertifiziert nach Rainforest Alliance seit 2018
durch CSCA
Qualitätsmanagementzertifiziert nach ISO 9001 seit 2012
durch Beijing Zhongdahuayuan Certification Center
Abgeschlossenes Entwicklungsprojekt (2016)
von Fairbiotea

Die Entwicklungspartnerschaft wird bezüglich der Nachhaltigkeitsberatung und der Vermarktung der Teesorten und Teemengen in Europa fortgesetzt.

Allgemeine Entwicklung

Das Fairbiotea-System ist aufgrund der Tatsache entstanden, dass üblicherweise in den zertifizierten Bioteeplantagen kaum Wissen über ökologischen Landbau, Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit vorhanden ist. In den meisten chinesischen Bioteegärten besteht großer Beratungsbedarf hinsichtlich einer nachhaltigen ökosozialen Entwicklung.

Außerdem wissen europäische Händler und Verbraucher kaum etwas über die reale Situation in den Bioteegärten. Fairbiotea möchte diese Informationslücken durch Beratung und ehrliche Berichterstattung schließen und die ökosoziale Entwicklung unterstützen.

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Im Dongzhai-Teegarten bedurfte es kaum einer Beratung durch Fairbiotea. Dort hat die Familie Dong von Anfang an in unüblicher, beispielhafter Weise eine nachhaltige Entwicklung eingeleitet. Gerade dies war der Grund, warum Fairbiotea diesen Teegarten als Mitglied aufgenommen hat, seine nachhaltige Entwicklung unterstützt und Absatzquellen für den hervorragenden Dongzhai-Tee in Europa erschließt.

Jede nachhaltige Entwicklung erfordert beträchtliche finanzielle Mittel, die nur bei kostendeckendem Verkauf der nachhaltig produzierten Produkte zur Verfügung stehen.

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Umweltkontaminationen / Pflanzenschutzmittel

Die stetig besser werdende Laboranalytik in Europa entdeckt immer mehr gesundheitsgefährdende Stoffe in Lebensmitteln, auch in Tee, die hauptsächlich auf Kontaminanten aus der weltweit zunehmenden Umweltbelastung zurückzuführen sind.

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Abgase und Verbrennungsrückstände aus Industrie, Verkehr und Privathaushalten, aber auch globale Umweltkatastrophen und die industrielle Landwirtschaft kontaminieren bei ungünstigen Witterungsverhältnissen die ökologisch angebauten landwirtschaftlichen Produkte. Nicht selten bestehen diese Umweltgifte aus Substanzen, die in ihrer chemischen Zusammensetzung von Pflanzenschutzmitteln nicht zu unterscheiden sind.

Dadurch ist es schwierig festzustellen, ob ein im ökologischen Landbau verbotener Stoff durch verbotene Anwendung oder durch unvermeidbare Umweltkontamination in ein Bioprodukt gelangt ist. Aus unvermeidbaren Umweltkontaminationen können z.B. bei der Teeverarbeitung mit hohen Temperaturen durch Röstprozesse und Rauch neue chemische Verbindungen entstehen, die auch wieder nicht von verbotenen Pflanzenschutzmitteln unterschieden werden können. Die globale Umweltbelastung kann nur mit globaler Umweltpolitik bekämpft werden.

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Modernisierung und Minimierung von gesundheitsgefährdenden Substanzen

Bisher konnten kaum bedenkliche Substanzen in den Dongzhai-Tees festgestellt werden, deshalb waren auch kaum Minimierungsmaßnahmen oder Maßnahmen zur Verbesserung der Hygiene notwendig.

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Es gab bisher nur einmal eine sehr leichte Belastung mit Glyphosat, einem Unkrautvernichtungsmittel, in einem Dongzhai-Tee. Die Rückstände waren so gering, dass man nicht von einer verbotenen Anwendung im ökologischen Anbau ausgehen kann. In der Nachbarschaft des Teegartens gibt es noch konventionell bewirtschaftete Teeanbauflächen, die von den Bauern der Gemeinde Zhengwan in kleinbäuerlicher Landwirtschaft bewirtschaftet werden. Vermutlich stammt das Glyphosat aus der umliegenden konventionellen Landwirtschaft und gelangte über Flüsse und das Bewässerungssystem des Teegartens in den Tee. Dagegen können kaum Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden. Glyphosat ist weltweit verbreitet und wird in großen Mengen in der konventionellen Landwirtschaft, bei der Beseitigung von Unkraut an Straßenrändern und von privaten Haushalten eingesetzt.

Der Dongzhai-Teegarten hält Sicherheitsabstände zu den konventionellen Anbauflächen ein, um das Risiko der Verunreinigung der Biotee-Anbauflächen durch die konventionelle Landwirtschaft zu senken. In den letzten zwei Jahren konnten keine Glyphosatrückstände mehr im Dongzhai-Tee festgestellt werden. Nach wie vor werden alle Teechargen von Fairbiotea im Labor untersucht. Werden bedenkliche Belastungen festgestellt, wird nach der Ursache gesucht, und Maßnahmen zur Minimierung dieser Stoffe werden eingeleitet.

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Kompost und Nährstoffe

Der Dongzhai-Teegarten produziert pro Jahr ca. 1000 Tonnen Kompost (ca. 6 Tonnen pro Hektar). Die für den Kompost benötigte Biomasse wird im Teegarten von den Bauern gesammelt. Sie besteht aus frisch geschnittenen Pflanzenteilen, braunem gewelkten Pflanzenmaterial und Tonerde. Da im Teegarten nicht genügend Tiere als Dunglieferanten zur Verfügung stehen, kauft das Teegartenmanagement den zusätzlich benötigten Dung von Ziegenbauern hinzu.

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Die Produktion von 1000 Tonnen Kompost kann nicht mehr per Handarbeit verrichtet werden. Allein für das Wenden des Komposts werden große Maschinen benötigt, die im Dongzhai-Teegarten zur Verfügung stehen. Der Kompost muss mehrfach gewendet werden. Die US-amerikanische Bioverordnung schreibt ein mindestens fünfmaliges Wenden des Komposts vor. In der EU-Verordnung gibt es kaum Vorschriften zur Kompostherstellung.

Ob sich die Qualität des Komposts in der Dongzhai-Teeplantage möglicherweise durch eine Fairbiotea-Beratung verbessern lässt, muss noch geprüft werden. Erstrebenswert ist ein interner Nährstoffkreislauf, bei dem neben dem Pflanzenmaterial für den Kompost auch der Dung aus dem eigenen Teegarten stammt. Die Haltung der zusätzlich benötigten Tiere könnten die Bauernhaushalte selbst übernehmen. Dies böte für sie gleichzeitig die Chance einer zusätzlichen Einkommensquelle. Möglicherweise fehlt es den Bauern aber an Zeit für zusätzliche Tierhaltung oder es fehlt an Weideflächen, Ställen oder verfügbarem Futter für die Tiere. Es gibt vielfache Gründe, die interne Nährstoffkreisläufe verhindern können.

Da es keine Forschungen zum Thema Kompost im Teeanbau gibt, auf die zurückgegriffen werden kann, müssen für die beste Kompostherstellung und -Anwendung zunächst verschiedene Methoden erprobt werden. Im Fairbiotea-Projekt werden Kosten und Nutzen verschiedener Herstellungs- und Anwendungsarten erforscht, um künftig mit möglichst geringen Kosten einen möglichst hohen Kompostertrag erzielen zu können. Es gilt, die richtige Balance für eine wirtschaftliche ökologische Landwirtschaft zu finden.

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Nachhaltige Teeproduktion

Die Teesorten des Dongzhai-Teegartens sind qualitativ hochwertig, und die nachhaltige Teegartenbewirtschaftung ist teuer. Gemessen an den in Europa üblicherweise erhältlichen Teequalitäten sind Dongzhai-Tees deutlich hochwertiger und deshalb sehr viel teurer. Nur hochwertige Teesorten bringen die höheren Einnahmen, die nötig sind, um die Kosten für die nachhaltige Bewirtschaftung zu decken. Aufgrund der hohen Preise ist die Nachfrage nach hochwertigen Tees in Europa sehr gering, weshalb nur wenig Dongzhai-Tee in die EU importiert werden kann.

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Es wurde eine neue moderne Teefabrik gebaut, die es ermöglicht, konventionellen Tee und Biotee getrennt zu verarbeiten, um Kontaminationen durch Parallelproduktion zu vermeiden.

Die privaten Gemüsegärten zur Selbstversorgung der Bauern werden ökologisch bewirtschaftet. Das Teegartenmanagement achtet darauf, dass auch hier keinerlei verbotene Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.

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Nachhaltige soziale Beschäftigungsverhältnisse

Die Bauern wurden in der Teeherstellung und im ökologischen Teeanbau ausgebildet. Jede Familie erhält vom Teegartenmanagement eine zum Leben ausreichende Fläche Land zur Bewirtschaftung. Es wurde ein Vergütungssystem entwickelt, welches die einzelnen Arbeitsschritte entlohnt und darauf achtet, dass Anreize zur Motivation geschaffen werden.

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Jeder Arbeitsschritt wie z.B. Unkrautjäten, Biomasse für die Kompostproduktion sammeln, Kompost ausbringen, Teeschädlinge sammeln etc. wird vom Teegartenmanagement geplant und überwacht.

Es soll beispielsweise jeder Bauer jährlich 400 Kilogramm Biomasse für Kompost sammeln. Die Tatsache, dass alles, was darüber hinaus gesammelt wird, sehr gut bezahlt wird, motiviert die Bauern, deutlich mehr zu sammeln.

Ähnlich wird das Absammeln von Teeschädlingen von den Teebüschen gehandhabt. Die Vergütung erfolgt nach der Anzahl der gesammelten Raupen. So werden die Bauern für die Mehrarbeit im ökologischen Teeanbau motiviert und gerecht entlohnt.

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Die Bezahlung beim Teepflücken erfolgt fair und nach klaren Regeln – nach angelieferter Menge und Pflückqualität. Da nur sehr hochwertige Teeblätter gepflückt und zu sehr hochwertigen Teesorten verarbeitet werden, ist es nötig, die Bauern zu motivieren, nur die besten und jüngsten Knospen und Teeblätter zu pflücken.

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Die Teeverarbeitung in der Teefabrik bis zum Verpacken des fertigen Tees wird von ausgebildeten angestellten Mitarbeitern des Teegartens vorgenommen. Die Bezahlung ist überdurchschnittlich und dem modernen China angepasst. Die Lebensbedingungen der Arbeiter sind, verglichen mit der Situation in anderen chinesischen kleinbäuerlichen Teegärten, komfortabel.

Überall in dem Teegarten ist der gegenseitige Respekt zwischen dem Management und den Bauern und Arbeitern spürbar. Deshalb wird das Projekt auch Wuliang Heart, endloses Herz, genannt. Die Herzlichkeit ist überall in dem Teegarten präsent. Das ist in China nicht selbstverständlich.

Die chinesische Landbevölkerung hat üblicherweise kein leichtes Leben und ist von Ausbeutung und Korruption bedroht. Deshalb haben in den letzten Jahren viele junge Menschen im arbeitsfähigen Alter ihre Familien verlassen, um eine besser bezahlte Arbeit zu finden, oft fern der Heimat, in den großen Städten im Osten des Landes. Diese negative Entwicklung wurde im Dongzhai-Teegarten durch ein einzigartiges nachhaltiges und faires Beschäftigungsmodell verhindert.

Die jungen Familien, die sich entscheiden, im Teegarten zu leben und zu arbeiten, tun dies mit einer langfristigen Perspektive. Sie erhalten vom Management ca. 1 Hektar Teeanbaufläche zur Bewirtschaftung und kostenlosen Wohnraum. Die Wohnhäuser sind für ländliche chinesische Verhältnisse komfortabel.

Jedes arbeitende Familienmitglied erzielt mindestens 10.000 RMB pro Jahr, umgerechnet ca. 1300 Euro. Darüber hinaus kann durch Fleiß weiteres Einkommen erzielt werden. So wird z.B. beim Sammeln von Biomasse für Kompost, für alles was über die Menge von 400 Kilogramm pro Jahr hinausgeht, 4 RMB pro 10 Kilogramm bezahlt. Ebenso erhalten die Bauern eine zusätzliche Bezahlung für je 100 von den Teebüschen abgesammelte Teeschädlinge (Raupen). Diese zusätzlichen Arbeiten sind beliebt und die Bauern sind motiviert möglichst hohe zusätzliche Einnahmen zu erzielen.

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